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Berlin, den 07.01.2004

Betriebliche Altersvorsorge erlebt Renaissance - über 15 Millionen Beschäftigte haben Anspruch auf Betriebsrente

Rund 15,3 Millionen Beschäftigte verfügten im März 2003 über eine betriebliche Altersversorgung (ca. 10,3 Mio. in der Privatwirtschaft, ca. 5 Mio. im öffentlichen Dienst). Dies entspricht ca. 57 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. Dies geht aus einer vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung in Auftrag gegebene Untersuchung zur „Situation und Entwicklung der betrieblichen Altersversorgung in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst 2001 bis 2003“ hervor. Im April 2001 hatten erst 29 Prozent der befragten Beschäftigten angegeben, eine betriebliche Zusatzvorsorge abgeschlossen zu haben. Berücksichtigt man neben den rund 15,3 Mio. Beschäftigten mit betrieblicher Altersvorsorge noch die ca. 4 Millionen privaten Riester-Rentenverträge, haben inzwischen fast 20 Millionen Beschäftigte Anspruch auf eine zusätzliche Altersvorsorge.

Für rund 20 Millionen Arbeitnehmer ist in Tarifverträgen die potentielle Möglichkeit zur Entgeltumwandlung geschaffen worden (Stand Anfang 2004 ). Dies entspricht rund 80 Prozent der Arbeitnehmer in den Wirtschaftszweigen, für die in Deutschland überhaupt Tarifverträge bestehen.

Die derzeit bekannt gewordenen Fälle, in denen alte Betriebsvereinbarungen über rein arbeitgeberfinanzierte Betriebsrenten gekündigt werden, zeigen, wie wichtig und richtig die von der Bundesregierung mit der Rentenreform 2001 getroffenen Maßnahmen waren. Mit dem neu eingeführten Anspruch des Arbeitnehmers auf Entgeltumwandlung und einer sehr lukrativen staatlichen Förderung wurden die Rahmenbedingungen für die betriebliche Altersversorgung entscheidend verbessert. Damit wurde die Trendwende geschafft: Nach Jahren der Stagnation bzw. des Rückgangs ist die Zahl der Anspruchsberechtigten auf eine betriebliche Altersversorgung  wieder gestiegen.

Bundessozialministerin Ulla Schmidt: „Die Zahlen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es gibt eine Renaissance der betrieblichen Altersvorsorge. Ich gehe davon aus, dass die positive Entwicklung sich in den nächsten Jahren fortsetzen wird. Die Menschen verstehen zunehmend, dass zusätzliche Vorsorge für sie wichtig wird. Auch die Unternehmen nehmen die neuen Möglichkeiten an. So haben zwischen Januar 2002 und März 2003 ca. 300.000 Betriebe eine Zusatzvorsorge neu eingeführt. Ich ermuntere alle Unternehmen, sich in der betrieblichen Zusatzvorsorge zu engagieren. Dies motiviert nicht nur die Mitarbeiter, sondern ist angesichts der noch bis 2008 bestehenden Sozialversicherungsfreiheit auch wirtschaftlich für die Arbeitgeber sehr attraktiv. Und ich appelliere an alle Beschäftigten, die sich noch nicht um eine zusätzliche Altersvorsorge gekümmert haben, dies unbedingt zu tun.“

Die Studie finden Sie im Internet unter http://www.bmgs.bund.de/ unter Publikationen / Forschungsberichte.